Nachdem er uns bereits im Vorjahr exclusiv zur Verfügung stand, unterhielt sich die Redaktion erneut mit Trainer Dieter Müller, um nach seinem zweiten Jahr im Verein eine neuerliche Bilanz ziehen.

>>2013 war das zweite Jahr in welchem Du als Trainer in unserem Verein gearbeitet hast. Schon Zeit gefunden, um ein persönliches Fazit zu ziehen?

Es war für die Laufabteilung des TuS Deuz ein sehr erfolgreiches Jahr, und auch für mich als Trainer gab es viele schöne und emotionale Momente. Das alles aufzuzählen würde hier wahrscheinlich den Rahmen sprengen. Den Spagat zwischen Leistungs- und Hobbysport haben wir in meinen Augen auch wieder gut hinbekommen. Denn dafür steht der TuS Deuz.

>>Wir dürfen also davon ausgehen, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit weiter fortgesetzt wird!

Davon kann man ausgehen, ja 

>>Mit dem Saisonwechsel gab es erneut etliche Zugänge. Sind wir damit sowohl in der Breite wie auch in der Spitze noch besser aufgestellt?

Die Neuzugänge im Leistungsbereich sorgen im Hinblick auf Mannschaftsbildungen für weitere erfolgversprechende Optionen. Als Beispiel kann man hier Thomas Braukmann nennen, der ja im Siegerland fast eine Lauflegende ist. Durch seinen Zugang zählt unsere M45 Mannschaft um Andreas Senner und Stefan Brockfeld zum Besten, was es in Deutschland in dieser Altersklasse gibt.

>>Der Verein wird im sportlichen Wettstreit künftig also noch stärker vertreten sein. Auch mit dem gleichen Erfolg wie bisher?

Das kann man nicht vorhersagen, auch unsere Konkurrenz hat sich verstärkt. Wenn z.B. die SG Wenden alle Asse (Männer/Frauen) an Bord hat, dürften wir wenig Chancen haben.

Das muss man ganz realistisch sehen. Dann haben wir mit Thomas Tremmel einen schwerwiegenden Abgang zu verkraften, den wir leider noch nicht kompensieren können.

Wir schauen aber in erster Linie auf uns und versuchen, uns weiter zu verbessern, indem wir intensiv und gut arbeiten bzw. trainieren. Etliche Aktive haben ihren Leistungszenit noch nicht erreicht. Das macht mir Hoffnung, dass wir auch weiterhin überregional erfolgreich sein werden.

Gerade die Neuzugänge sind überrascht, wie akribisch und perspektivisch bei uns gearbeitet wird.

Individuelle Trainingspläne, Auswertungen von Wettkämpfen, Saisonplanung usw,, das haben viele in ihren alten Vereinen in dieser Form nicht gekannt.

>>Genau wie im Vorjahr die Frage nach der größten Überraschung bzw. dem Sportler/in mit dem deutlichsten Leistungssprung …

Die größte Überraschung war für mich die Leistungssteigerung von Andreas Senner bei der Laufserie in Leverkusen. Wenn jemand schon so lange mit großem Aufwand diesen Sport betreibt und dann im Alter von 44 Jahren über 3000m, 5000m und 10000m neue persönliche Bestzeiten aufstellt, dann nötigt mir das allerhöchsten Respekt ab.

Auch über die positive Entwicklung von Anna Schneider habe ich mich sehr gefreut, die sich von einigen Rückschlägen nicht hat bremsen lassen und in der 2.Saisonhälfte für Ihren großen Einsatz belohnt wurde.

Aber es wäre unfair, wenn ich nur diese beiden Namen nennen würde.

Ich könnte genauso gut Tim Dally, Manuel Wörmann, Kathi Schäfers, Linda Schäfer usw. nennen, die sich unglaublich verbessert haben.

>>Auf was dürfen wir uns in der gerade angebrochenen neuen Saison freuen bzw. wo setzt Du die Schwerpunkte in Hinblick auf die Wettkämpfe?

Im Mittelpunkt werden sicherlich wieder die Mannschaftswertungen stehen, da wir für die Einzelwettbewerbe nicht die „Topstars“ haben. Gerade im Spitzenbereich der Damen haben wir uns mit Tina Schneider nochmals verstärkt und können besser auf Verletzungen oder Formschwankungen reagieren. Unsere Ausgeglichenheit wird auch dieses Jahr wieder unsere Stärke sein. Ansonsten werden wir sicherlich in etlichen Altersklassen wieder Erfolge feiern.

Auch dort haben wir mit Gerhard Schneider einen Ausnahmeläufer dazubekommen, der auch mit 63 Jahren noch interessiert und neugierig auf neue Trainingsreize ist und sich dadurch vielleicht sogar noch verbessern kann.

Dann haben wir mit Yohannes Hailu Atey einen absoluten Ausnahmekönner in unseren Reihen.

Wenn er bald in den Raum Netphen umgezogen ist und auch privat etwas zur Ruhe kommt, werden wir uns über für Deuzer Verhältnisse außergewöhnliche Leistungen freuen können.

>>Gibt es erreichte Erfolge auf die du besonders stolz bist? Welches sportliche Ereignis hatte für Dich 2013 den höchsten Stellenwert?

Über die tollen Leistungen der Damen habe ich mich ja schon öfter ausgelassen, auf das gesamte Damenteam bin ich sehr stolz. Um dieses Team werden wir von vielen Vereinen beneidet.

Aber es sind auch einige Einzelrennen, die bei mir haften geblieben sind.

So z.B. das 5000m Rennen von Rebekka Otterbach am Molzberg oder die außergewöhnlichen Läufe von Andreas Senner in Leverkusen.

Großartig fand ich auch den 10000m Lauf in Leverkusen von meiner Frau Gabi, die bei schwülwarmer Witterung im Alleingang Runde für Runde gleichmäßig wie ein Uhrwerk abgespult hat und mit einer guten Zeit (39:47min) belohnt wurde. Aber bei dieser Bewertung bin ich vielleicht auch nicht ganz neutral 

>>Möchtest Du noch etwas ergänzen bzw. aus persönlicher Sicht los werden?

Bei so einer großen Laufabteilung muss es natürlich ein funktionierendes Team hinter den Aktiven geben, sonst würde es nicht so gut klappen.

Daher gilt mein Dank Abteilungsleiter Karl Steiner, „Tausendsassa“ Eberhard Schmidt, Uwe Bittner und dem gesamten Förderverein „Rückenwind“ um Joachim Günther.

Auch bei Thomas Tremmel möchte ich mich für seine tollen Leistungen und die sehr angenehme Zusammenarbeit bedanken und wünsche ihm viel Erfolg in Düsseldorf.

Abschließend wünsche ich mir, dass auch bei größer gewordener Konkurrenz in unserem Verein, der gegenseitige Respekt erhalten bleibt und wir uns auch weiterhin als Team und nicht als eine Ansammlung von Einzelkämpfern präsentieren.

Vielen Dank Dieter das Du dir die Zeit genommen hast, so ausführlich Stellung zu nehmen! Unsere Leser werden sich freuen. Die Redaktion wünscht dir und deiner Familie alles Gute und viel Schaffenskraft damit alle Ziele in Erfüllung gehen.