Sled Dog Open in Saskatoon PDF Drucken E-Mail
Mittwoch, den 08. Oktober 2014 um 16:30 Uhr

Sled Dog Open in Saskatoon, CAN

Anna Schneider berichtet „laufend“ aus Kanada

Fernab des Siegerländer Renngeschehens, doch immer mit einem Auge auf die neusten Ereignisse beim TuS Deuz, treibe ich mich momentan in den kanadischen Prärien von Saskatchewan herum. Ich wäre natürlich keine echte Deuzerin, wenn ich nicht auch hier, im ca. 6900km entfernten Saskatoon, regelmäßig meine Laufschuhe schnüren würde. Knapp 5 Wochen hatte ich nun bereits Zeit, die besten Trails und Trainingsmöglichkeiten der Gegend auszukundschaften. Das Resultat sieht wie folgt aus...

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Auf Wunsch der Trainer und natürlich auch aus eigenem Interesse, habe ich mich schon sehr bald dem Uni-Team der University of Saskatchewan – den U of S Huskies – angeschlossen. Wie ich schnell (im wahrsten Sinne) herausfinden sollte, unterscheidet sich deren Training vor allem durch einen größeren Fokus auf kürzere Distanzen, da sich Crossläufe in den USA und Kanada zumeist auf 5 oder 6km für Frauen und 8 oder 10km für Männer beschränken. Einheiten wie 5x2000m oder 45-minütige Schwellenläufe werde ich also vor nächstem Jahr nicht mehr bewältigen „müssen“. Stattdessen wurden sogenannte „Thresholds“ nun beispielsweise auf 20min verkürzt und man feilt mit 400ern oder Minutenläufen ordentlich an Grundschnelligkeit und Schlussspurt. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, darf jetzt jeder selber entscheiden. :-)

Generell kann man jedoch sagen, dass Studenten an dieser Uni ein viel breiteres Sportangebot haben als in Deutschland. Fitnessstudios, Schwimmbad oder überdachte Laufbahn (für die schlimmste Zeit im Winter) beispielsweise, stehen jedem Studenten zur freien Verfügung. Als Huskie Athlet bekommt man zudem nach Terminabsprache regelmäßige Massagen, kann nach harten Trainingseinheiten Eisbäder nehmen oder sogar Mentaltraining in Anspruch nehmen.

Vergangenen Samstag, passend als Trost zum verpassten Rothaarwaldlauf in Aue, kam dann die erste Möglichkeit, das neue Trainingskonzept im Wettkampf zu testen. Das Sled Dog Open ist ein „Heimspiel“ für der Huskies und führt auf 3 Runden (2 x 2km & 1 x 1km) durch den Victoria Park in Saskatoon. Das Feld war, wie so oft in Crossrennen nordamerikanischer Uni-Mannschaften, stark besetzt. Obwohl in jeder Runde 3 (für siegerländer Verhältnisse) mittelschwere Anstiege zu bewältigen waren, gewann die erste Frau beispielsweise in 18:05min: auch in deutschen Crosslaufkreisen eine Topzeit. Obwohl mich 20:01min für die 5km „nur“ auf Platz 22 brachten, war Coach Murray dennoch mehr als zufrieden mit dem Resultat, zumal ich damit schnellste Läuferin unseres Teams war. Gleichzeitig konnte ich mich damit für den nächsten überregionalen Wettkampf in Calgary qualifizieren, der wiederum als Qualifikation für die nationalen Meisterschaften (CIS Championships) in Neufundland dient.

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Bis dahin wird sicherlich auch der Winter eingekehrt sein und für richtige Crossbedingungen sorgen. Vorher aber müssen noch einige Runden auf dem 14km-langen Meewasin-Trail entlang des South Saskatchewan Rivers gedreht werden. Ganz schön schwierig, da nicht ab und zu den eigentlichen Grund meines Auslandsaufenthalts zu vergessen: studieren! Das ist in Sachen Arbeitsaufwand nämlich mindestens genauso fordernd und verlangt auch Athleten ihre ganze Ausdauer ab. Umso dankbarer bin ich, dass Land, Leute und tägliche neue Erfahrungen all das wieder wettmachen... Die Mischung macht's eben!

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Ergebnisse Sled Dog Open: http://www.trackie.com/track-and-field/Results/2014-sled-dog-open/3442/

Bericht auf der Huskie-Homepage: http://www.huskies.usask.ca/news/2014/October/2014-10-04-xc/index.php